Bürgermeisterkandidat Fenske zum ÖPNV in Friedberg
Ein gut ausgebauter ÖPNV mit einem attraktiven Angebot ist Voraussetzung für weniger Autoverkehr in der Stadt. Die Reduzierung des Autoverkehrs wiederum ist notwendig, um den öffentlichen Raum gleichberechtigter aufzuteilen, so dass Rad- und Fußwege sicher ausgebaut werden können. Der Bürgermeisterkandidat Markus Fenske machte sich selbst ein Bild vom derzeitigen Busangebot in der Friedberger Kernstadt und der Anbindung der Ortsteile. An einem Nachmittag im August testete er das Stadtbusangebot gemeinsam mit dem Grünen Verkehrsexperten Bernd Stiller. „Durch den gegenläufigen Rundverkehr der Linien 30 und 31 können die Bürgerinnen und Bürger aus den meisten Wohngebieten alle wichtigen Punkte der Stadt erreichen, ohne einmal umzusteigen“, erläuterte Stiller das Konzept. „Die Grundidee ist gut“, so Fenske, „aber ich konnte auf der Rundtour Lücken innerhalb der einzelnen Wohngebiete feststellen und Neubaugebiete wie das „Steinerne Kreuz“ sind noch überhaupt nicht an die Stadtbuslinie angeschlossen. Zudem brauchen wir mehr Haltestellen an Orten, wo viele Menschen arbeiten, Behörden oder Gesundheitsdienste besuchen müssen oder einkaufen möchten.“
Dringenden Nachbesserungsbedarf sieht Fenske zudem bei der Barrierefreiheit: „An den Bushaltestellen, die barrierefrei ausgebaut sind, ist es für Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen gut möglich, ein- und auszusteigen. Hier zeigt sich jedoch ein Manko der Friedberger Politik: Wie am Bahnhof sind zu viele Bushaltestellen noch nicht barrierefrei ausgebaut, obwohl dies mit Frist zum 01. Januar 2022 eine kommunale Pflichtaufgabe war. Hier müssen wir besser werden.“
Darüber hinaus braucht es eine engere Taktung und ein erweitertes Angebot in den Abendstunden, auch eine bessere Abstimmung mit den Abfahrtzeiten der Überlandbusse muss angestrebt werden.
Viel zu tun gibt es außerdem bei der Anbindung der Ortsteile: „Hier sind Menschen ohne Auto von der Mobilität abgeschnitten, für sie ist es mit dem ÖPNV zu zeitaufwändig, Erledigungen zu machen und Arztbesuche wahrzunehmen.“ Zur Lösung dieses Problems kann sich Fenske gut den Einsatz von flexiblen Angeboten vorstellen: „Der On-Demand-Verkehr oder der Einsatz von kleineren Bussen kann dazu beitragen, die Ortsteile besser anzubinden. Diese Angebote haben ein großes Potential, den ÖPNV zu flexibilisieren und dessen Akzeptanz erheblich zu erhöhen.“
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