Bürgermeisterkandidat fordert Masterplan für Friedberg
Markus Fenske will Bürgermeister von Friedberg werden. Die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen haben den Rechtsanwalt und ehrenamtlichen Stadtrat am 30. Mai mit großer Mehrheit zu ihrem Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 3. September gewählt. Er erhielt 92 Prozent der abgegebenen, gültigen Stimmen.
„Friedberg braucht Bewegung – es ist jetzt an der Zeit, Visionen für unsere Stadt im Jahr 2030 zu entwickeln“, sagte Fenske nach seiner Wahl. „Ich stehe für eine lebenswerte, familienfreundliche, nachhaltige Stadt. Dafür werde ich mich einsetzen.“Besonders wichtig ist dem langjährigen Grünen, der mit 50 Jahren der jüngste der bisherigen Kandidaten ist, die Bürger mitzunehmen: „Friedberg braucht einen Masterplan, den wir gemeinsam mit den Bürgern entwickeln und dann auch umsetzen.“
„Die Entwicklung der Kaserne bietet eine einmalige Chance für Friedberg. Neben Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten und Gewerbeansiedlung sollte hier auch Raum für die Erweiterung der THM bleiben.“
Die Arbeiten der Darmstädter Hochschüler „Burgfrieden Friedberg“ hätten auch gezeigt, dass es noch viel Potenzial gebe, um Friedberg für die Studenten attraktiver zu gestalten.
„Ich werde mich dafür einsetzen, dass auf dem Kasernengelände ein Gründerzentrum entsteht, von dem die Hochschule, die Stadt und ihre Bürger profitieren.“
Auch bei der weiteren Umgestaltung der Kaiserstraße sei es wichtig, alle Beteiligten in die Planung mit einzubeziehen.
„Friedberg benötigt auch langfristige Verkehrskonzepte, die sich nicht nur am Auto orientieren. Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung sind für mich bei allen Planungen wichtige Stichworte.“
Neben der Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer sieht Fenske im barrierefreien Ausbau des Bahnhofs und der Schaffung eines Busbahnhofs in dessen unmittelbarem Umfeld
die wichtigsten Aufgaben der Friedberger Verkehrspolitik.
In der Energiepolitik treten Bündnis 90/Die Grünen weiterhin dafür ein, dass die Stadt Vorbild bei Energieeinsparung und Energieeffizienz wird. Alle Bereiche im Einfluss der Stadt
sollen dahingehend betrachtet und am Klimaschutz ausgerichtet werden. Ziel ist eine CO2- neutrale Kommunalverwaltung. „Sämtliche Fortschritte in diesem Bereich beruhen jetzt
schon auf grünen Anträgen“, erklärt Fenske. „Als Bürgermeister werde ich dafür Sorge tragen, dass Friedberg seinen Teil zur Energiewende beiträgt – wie es die Verantwortung aller Kommunen ist.“
Handlungsbedarf sieht Fenske im Wohnungsbau: „Friedberg braucht mehr bezahlbaren Wohnraum. Der soziale Wohnungsbau und das stadteigene Wohnraumförderprogramm
müssen unbedingt fortgeführt werden.“ Ein Thema, das Fenske besonders vertraut ist: „In meiner damaligen Funktion als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Friedberger
Wohnungsbau habe ich mit dafür gekämpft, dass in der Housing Area auch bezahlbarer Wohnraum entstanden ist“.
Nicht nur dadurch soll Friedberg noch attraktiver für junge Familien werden. „Die städtischen Kindertagesstätten müssen weiter bedarfsgerecht entwickelt werden, damit Familie und Beruf unter einen Hut passen; dies ist insbesondere für alleinerziehende Eltern wichtig“, so Fenske.
Fenske, der in Bad Nauheim aufgewachsen ist, seit 1980 in Friedberg wohnt und heute in Ockstadt lebt, in der Kernstadt in seiner eigenen Kanzlei arbeitet, ist verheiratet und hat selbst drei Kinder, von denen zwei noch die Grundschule besuchen.
Erfahrung und frischer Geist
Rudi Mewes, Vorstandssprecher der Friedberger Grünen, betont: „Mit Markus Fenske schicken wir einen Kandidaten mit viel Erfahrung ins Rennen.“ Fenske ist bereits seit neun Jahren ehrenamtliches Mitglied im Magistrat der Stadt Friedberg und hat den scheidenden Bürgermeister Michael Keller von September 2016 bis März 2017 vertreten, wenn dieser krank oder im Urlaub war. Somit hat er bereits teilweise die Aufgaben eines hauptamtlichen ersten Stadtrats erfüllt. Auch den Vorsitz in den beiden Betriebskommissionen der Eigenbetriebe Stadtwerke und Entsorgung hatte ihm der Bürgermeister in dieser Zeit übertragen. Nicht zuletzt war Fenske als Stadtrat fünf Jahre lang stellvertretender Vorsitzender der Friedberger Wohnungsbau.
„Als Rechtsanwalt, der auch seit Jahren erfolgreich im Verwaltungsrecht tätig ist, wäre er, nicht nur im Hinblick auf die Kasernenerschließung und die damit verbundenen Aufgaben,
eine Bereicherung für die Verwaltungsspitze“, ist Mewes überzeugt.
Mit der städtischen Verwaltung arbeitet Fenske bereits gut und eng zusammen, wünscht sich aber einen neuen, frischen Geist in manchen Strukturen. „Eine moderne Verwaltung ist in
erster Linie Dienstleister für die Bürger. Verwaltungsvorgänge sollten für Bürger nachvollziehbar sein. Es ist jetzt an der Zeit, gemeinsam mit den städtischen Mitarbeitern, Friedberg zukunftsgerecht zu gestalten.“
Fraktionsvorsitzender Florian Uebelacker betont: „Die Friedberger Grünen stehen für Sachpolitik. Aufgrund seiner Erfahrung ist unser Kandidat der richtige Mann, um jenseits aller Parteipolitik für die Zukunft Friedbergs zu streiten und Mehrheiten zu finden.“
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